Mit diesem Artikel möchte ich mit 5 Mythen aufräumen, die über Cloud Computing durch unsere Branche geistern.
1. Größter Vorteil ist Kosteneinsparung
Ja, durch Cloud Computing sind durch höhere Auslastung und den “economies of scale”-Effekt meist Kosteneinsparungen möglich. Das ist aber häufig nicht der größte Vorteil, der durch den Einsatz von Cloud Computing entsteht. Viel wichtiger ist die hohe Flexibilität, die durch die Virtualisierung des kompletten Rechenzentrums entsteht. Die IT-Infrastruktur kann schnell und kostengünstig an neue Gegebenheiten angepasst werden. Das ermöglicht eine verkürzte Time-To-Market und eröffnet neue Möglichkeiten für Innovationen.
2. Produkte lassen sich nur mit Cloud im Namen verkaufen
Kaum ein Software-Produkt oder IT-Projekt, dass nicht unter dem Label Cloud beworben wird. Doch nicht überall wo Cloud drauf steht, ist auch wirklich Cloud drin. Wer nach Pay-per-Use, Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit fragt, wird schnell die Spreu vom Weizen trennen können.
3. On-Premise bietet höhere Sicherheit als Cloud
Das Sicherheitsniveau, dass mit eigenen Servern und Rechenzentren erreicht werden kann, liegt nicht unbedingt über dem Sicherheitsniveau von Cloud Computing. Die Sicherheitsstandards, die große Cloud Anbieter, wie z.B. Amazon Web Services (AWS), bieten können, sind in der eigenen Organisation nur schwer umzusetzen. Auch wird es nur schwer möglich sein, Sicherheitsexperten auf einem ähnlichen Level zu beschäftigen.
4. Cloud ist nicht für geschäftskritische Anwendungen geeignet
Cloud Computing ist erwachsen geworden. Die Liste der Unternehmen, die erfolgreich geschäftskritische Anwendungen in der Cloud betreiben wird immer länger. Man führe sich in diesem Zusammenhang vor Augen, dass einer der größten Onlinehändler (Amazon.com) sein Geschäft über die Cloud (AWS) abwickelt. Wer Risiko minimieren möchte, beginnt den Weg in die Cloud mit kleinen Schritten und lernt Stück für Stück dazu. Dann steht auch dem großen Schritt, der Migration einer geschäftskritischen Anwendung, nichts mehr im Wege.
5. Migration in die Cloud bringt automatisch alle Cloud-Vorteile
Wenn Applikationen aus der alten Welt in die Cloud migriert werden, können meist nicht alle Vorteile der Cloud voll ausgenutzt werden. Wer zum Beispiel von Fehlertoleranz und vertikaler Skalierung profitieren möchte, muss dafür sorgen, dass die virtuellen Server keinen Zustand speichern. Das ist mit bestehenden Software oft nur schwer umzusetzen. Als Ausweg bleiben Kompromisse beim Einsatz in der Cloud oder die Investition in cloud-fähige Applikationen.